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24. Mai 2008 - Elija in Litauen


Derzeit befinde ich mich in Litauen, genauer gesagt in Vilnius, der Haupstadt Litauens. Mein Aufenthalt hier hängt mit der stärkeren Zuwendung zu Osteuropa zusammen. Schon länger gibt es seitens der Gemeinschaft Agnus Dei einen intensiven Kontakt mit den baltischen Staaten, besonders zu Litauen.

Vor einigen Jahren wurde mir klar, dass die osteuropäischen Staaten mehr geistliche Unterstützung brauchen. Eine schöne Übereinstimmung gibt es in diesem Anliegen mit Papst Benedikt, der gerade in diesen Tagen mit Blick auf Albanien sagte, dass die Kirche mithelfen möge, die Folgen des Kommunismus zu überwinden. Genau dies beschäftigt mich besonders, denn der wesentlich länger herrschende Kommunismus - im Vergleich zum Nationalsozialismus - hat viele Wunden in den Seelen der Menschen zurückgelassen.

In Litauen hat es einen lange andauernden Widerstand gegen die sowjetische Okkupation gegeben, sowohl durch Partisanen (bewaffneter Widerstand), als auch durch zivilen Ungehorsam gegenüber der Okkupationsmacht. Die schwer leidende (katholische) Kirche hat unter schwierigsten Bedingungen versucht, ihren Dienst an den Menschen weiterzuführen und nicht wenige Bischöfe und Priester wurden verhaftet und eingekerkert. Der nationale Widerstand in Litauen gegen die Fremdherrschaft(en) hat von der Tiefe her eine starke religiöse Komponente. All dies versuche ich durch Lektüre, Gespräche und auch durch Wahrnehmungen der Auswirkungen des Kommunismus bis heute, besser zu verstehen.

Mein gegenwärtiges Zuhause ist eine kleine Wohnung in einem typischen "sowjetischen Zweckbau", der für die Arbeiter einer Elektrofabrik errichtet wurde. Sie steht mir durch glückliche Umstände umsonst zur Verfügung. Alles ist sehr praktisch eingerichtet bis zur zentralen Gas- und Wärmeversorgung! Letztere hat jedoch Anfang Mai aufgehört, so daß ich im recht kühlen Vilnius den Unterschied zum heissen Indien und sehr warmen Jerusalem Tag für Tag wahrnehme.

Aber es gibt einen Trost!

Vilnius wird nicht zu Unrecht als das "kleine Jerusalem" bezeichnet. Unzählige Kirche verschönen das Stadtbild, auch orthodoxe Klöster und Kirchen sind in der Stadt, eine griechisch-katholische Kirche, eine Synagoge und wenn ich mich noch besser auskenne werde ich noch weitere "Schätze" entdecken.

In dieser ersten Phase meines Hiersein habe ich mich zunächst von einer hartnäckigen Grippe erholen müssen. Seit einer Woche jedoch kann ich wieder einem mehr geistlichen Tagesablauf folgen, mit noch einigen Einschränkungen versehen. Morgens beginne ich derzeit um 5 Uhr mit dem Gebet (Dreifaltigkeitshymnus und Laudes) im Zimmer und breche dann gegen 5:30 zu Fuß zum Marienheiligtum auf, zur Mater Misericordia. Dort ist ab 6 Uhr geöffnet und ich verbringe die Zeit bis 7:30 im stillen Gebet, um dann in der direkt angebauten Teresienkirche (gr.Teresa) die Heilige Messe in einer Sprachmischung von Latein, Litauisch und Polnisch mitzufeiern. Das ist ein Anfang, der fast an den herrlichen Jerusalemer Beginn in der Auferstehungskirche heranreicht und unserem Gemeinschaftsrytmus in etwa entspricht. Auf dem Heimweg ist dann der erste Rosenkranzpsalter an der Reihe ...

Langsam merke ich die positiven inneren Auswirkungen des täglichen Besuches im Heiligtum und die tiefere Orientierung, die daraus erwächst. Tag für Tag lerne ich dazu, um die Menschen, die lange hinter dem eiseren Vorhang gelebt haben, besser zu verstehen und um dem Herrn und der Gottesmutter zuzuhören, wie denn eine Hilfestellung von mir (uns) aussehen könnte. Manche Spuren sind mir schon klar geworden. Dazu später mehr ...

Gleichzeitig beschäftige ich mich mit einer ersten schriftlichen Zusammenfassung von "Balta Lelija"! Dies ist ein Thema was noch etwas Reifung braucht ...

Ich bin sehr froh über diese Zeit hier und jeder Tag und alles Weitere sei unserem himmlischen Vater übergeben!



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